Die alte, klassische Kaffeemühle ist heutzutage meist nur noch als Dekoration in urigen Kneipen oder bei Omi in der Küche zu sehen, wobei die Omi sie sehr wahrscheinlich sogar noch ab und an gerne nutzt. Sie wird noch wissen, dass die klassische alte Kaffeemühle lange Zeit nicht nur wichtigster Bestandteil des Kaffeegenusses war, sondern auch zum Mahlen von Gewürzen verwendet wurde. So konnte sie Kaffee mahlen aber auch die verschiedenen Zutaten für den Kuchen zum Kaffeekränzchen.
Aber diese alten Kaffeemühlen sind schon lange abgelöst worden durch die moderne elektrische Kaffeemühle oder auch moderne Handkaffeemühle. Doch auch hinter diesen Mühlen, die erst sehr spät in Kaffeemühlen umfunktioniert wurden, steckt tatsächlich eine etwa 6.000 Jahre alte Geschichte.
Alte Kaffeemühle – Herkunft & Geschichte
Die Erfindung von Mechaniken zum Zermalen von Getreide und Kräutern löste irgendwann die recht langwierigen und mühseligen Zerkleinerungsmethoden in Handarbeit mittels Mörser oder Mahlsteinen ab. Die ersten Fortschritte waren zwei schwere aufeinanderliegende Mahlsteine, die mit Hilfe von Naturkräften gedreht wurden. Später wurden diese Mahltechniken dann in kleinen Technikwundern für den Hausgebrauch eingebaut und weiterentwickelt.
Die alten Handmühlen traten ihren Dienst vor gut 500 Jahren an. Damals entstanden in Europa die ersten Kaffeehäuser. Der Kaffeegenuss wurde von Reisenden und Händlern im Orient entdeckt und nach Europa mitgebracht. Die ersten Kaffeehäuser gaben es in Istanbul, später kamen dann welche in Venedig, Paris, Wien und Hamburg dazu. Schon recht schnell erkannten die frühen Kaffeekenner, dass der Geschmack des Kaffees entscheidend vom Mahlgrad des Kaffeemehls abhängt.
So wurden die ersten Kaffeemühlen, mit denen der Mahlgrad durch einfache Einstellungen, zwischen grob und fein variiert werden konnte, schon früh erfunden. Der Mahlgrad konnte oberhalb oder unterhalb des Mahlwerks eingestellt werden, je nach Ausführung. Die alten Kaffeemühlen waren simpel im Aufbau und Herstellung und konnten praktischerweise aber für viele weitere Zwecke verwendet werden. Auch daher hat sich die alte Kaffeemühle in die Herzen vieler Menschen gekurbelt. Denn sie war praktisch gebaut und hatte eine fest installierte, handliche Kurbel, ein trichterförmiges Aufnahmefach für die Bohnen direkt über dem Mahlwerk und als Auffangbehälter für den gemahlenen Kaffee, eine kleine Schublade.
Der Mahlvorgang ging selbstredend nicht ganz leicht von der Hand. Für den Hausgebrauch gab es kleinere Mühlen, die sich unter dem Arm oder zwischen die Beine klemmen ließen. Andere Modelle konnten am Tisch oder der Arbeitsplatte festgeklemmt werden. Es gab auch alte Kaffeemühlen, die für mehr Durchsatz ausgelegt waren. In den sogenannten Kolonialwaren Geschäften gab es große, an dem Verkaufsregal festverschraubte Kaffeemühlen aus Gusseisen und mit großer Handkurbel.
Hersteller von Kaffeemühlen gaben sich große Mühe beim Design dieser Mühlen. Und über die Jahrhunderte hinweg wurden Kaffeemühlen für jeden Geldbeutel gebaut. Verarbeitet wurden edle Hölzer und es gab sie sogar in Porzellan und Gusseisen und verschieden anderen Materialien. Auch kunsthandwerklich waren diese alten Mühlen ein schöner Anblick. Wer sich eine solche Mühle leisten konnte, stellte sie in seiner Küche gerne zur Schau. Und auch die alten Kaffeemühlen passten sich immer dem zeitgenössischen Geschmack der Epochen an. Das wird ganz anschaulich anhand der Mühlen aus der Jugendstilepoche und denen aus den Kriegsjahren danach. Die Jugendstil Mühlen waren schön verziert und eine Augenweide. Die alten Kaffeemühlen aus den Kriegsjahren wurden dann sehr schlicht und praktisch gehalten.
Und auch heute ist die ältere Kaffeemühle noch sehr beliebt. Es gibt viele Sammler und sogar Kaffeemühlen Vereine. Solche Vereine beschäftigen sich vor allem, neben der Geschichte und den verschiedenen Epochen, auch mit den technischen Weiterentwicklungen bei den Kaffeemühlen. Neben der Technik spielen aber auch Verzierungen, Formen wie die Trichterform und bei der Herstellung verwendete Material eine interessante Rolle für die Sammler.
Es ist kaum zu glauben, aber die alte klassische Kaffeemühle ist heute immer noch nicht gänzlich verschwunden. Moderne Handkaffeemühlen kopieren bis heute immer noch gerne das Aussehen der alten Kaffeemühlen und daran erfreuen sich immer mehr Verbraucher.
Eines kann gesagt werden – auch der dekorative Charakter und Charme dieser alten Mühlen spielt dabei eine große Rolle. Es ist natürlich wie bei allem, eine Geschmackssache. Entweder man entscheidet sich für ein modernes Gerät mit zeitlosem Design oder man greift auf die alten und bewährten Klassiker zurück. Weitere Infos gibts auch hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Kaffeemühle
Bei alten Kaffeemühlen sollte jedoch darauf geachtet werden, wie fein der Mahlgrad sich einstellen lässt, denn für Espresso eigenen sich leider nur die Wenigsten. Es ist besser, dafür auf eine moderne Hand Kaffeemühle zurückzugreifen, die in altem Design die neueste Technik, wie zum Beispiel ein Kegelmahlwerk, in sich trägt.
Fazit
Wer ein Herz für Nostalgisches hat und außerdem der Umwelt und dem Portemonnaie zu liebe Strom sparen möchte, der kann fast nichts falsch machen mit einer klassischen alten Kaffeemühle. Aber auch diejenigen, die nur hin und wieder Kaffeebohnen oder Gewürze mahlen möchten, ist eine alte Kaffeemühle eine lohnenswerte Anschaffung.