Es gibt kaum jemand, ihn nicht kennt: den Espressokocher. Er ist in vielen deutschen Haushalten zu finden und aufgrund seiner Schlichtheit seit Jahrzehnten womöglich eines der beliebtesten Küchengeräte Europas. Letztendlich ist ein solcher Kocher nichts anderes als eine Kanne, die wie einen Topf auf den Herd gestellt wird.
Das ursprüngliche Material für diese Espressokanne war lange Zeit Eisen oder auch Aluminium. Heute verlegen sich immer mehr Hersteller auf andere Metalle, da die traditionellen Materialien einige Nachteile gegenüber den heutigen aufweisen.
Die Kocher zeichnen sich durch ihre besondere Einfachheit aus. Sie sind leicht zu reinigen, platz- und energiesparender als professionelle Espressomaschinen und auch um einiges günstiger. In Kombination mit einer guten Mühle, lässt sich zudem ein sehr gutes Kaffeeergebnis erzielen.
Espressokocher Funktionsweise
Ein solcher Kocher besteht in der Regel aus einem Unterteil (Kessel), einem Sieb in der Mitte und einem Kannenoberteil mit eingelassenem Feinsieb und dem sogenannten Steigrohr.
Verdampft nun das Wasser im Kessel, wird die Flüssigkeit mit dem dadurch entstandenen Überdruck durch das Kaffeepulver nach oben gepresst und der Espresso fließt in das Kannenoberteil, in dem er aufgefangen wird.
Der Druck, der bei diesem Vorgang entsteht, ist ausschlaggebend für die Qualität des Kaffees und lässt sich durch die Hitze der Herdplatte regulieren. Grundsätzlich gilt: je höher die Temperatur, desto mehr Druck entsteht und desto wohlschmeckender ist der Espresso.
Dennoch ist der Unterschied zu einer elektrischen Espressomaschine deutlich sichtbar. Einen guten Espresso ist an dem charakteristischen, feinen, hellen Schaum an der Oberfläche – der sogenannten Créma, zu erkennen. Den Druck, der für die Erzeugung dieser Créma nötig ist, kann ein einfacher Kocher aber nicht erzeugen.
Jedoch gibt es inzwischen Weiterentwicklungen mit einem Druckventil am Steigrohr, durch das der Wasserdruck stark erhöht werden kann. Erst dann bildet sich auch im Kocher eine stabile, feine Créma.
Espressokocher wurden vornehmlich für den Gebrauch auf dem Elektro- oder Gasherd gebaut. Mit der Zeit wurden die Espressokocher jedoch weiterentwickelt und dadurch vielseitiger einsetzbar. Es gibt mittlerweile Espressokocher, die für den Gebrauch auf Induktionsherden gefertigt werden. Und für diejenigen, die ihren Espressokocher überall hin mitnehmen möchten oder vielleicht den Herd nicht verwenden möchten, gibt es die elektrische Version. Sie ist vom Aufbau her genau gleich wie herkömmliche Espressokocher, heizen sich jedoch selbst auf durch eingebaut Elektroheizer.
Hersteller und ihre Produkte
Die bekanntesten Hersteller sind heute die Firmen Bialetti und Cilio, deren Produkte dabei in Größe und Material variieren; und es ist am Ende dem Geschmack des Käufers überlassen, welche der unterschiedlichen Faktoren entscheidend für einen Kauf sind. Nachfolgend wird kurz auf eine kleine Auswahl an Kochern eingegangen.
Bialetti Espressokocher Moka Express
Mit seiner achteckigen Form ist er seit Jahren der Klassiker unter den Espresso-Kochern. Er erzeugt jedoch eher einen Mokka, der etwas milder ist als ein klassischer Espresso.
Als einer der wenigen Produkte besteht der Esprossokocher aus Aluminium und ist sehr robust. Allerdings ist er aber weder für Induktionsplatten noch für Spülmaschinen geeignet.
Er ist jedoch leicht zu reinigen. Da das Sieb jedoch immer vollständig gefüllt werden sollte, ist er nur begrenzt für Wenigtrinker geeignet.
Cilio Espressokocher Treviso 202113 aus Edelstahl:
Dieser Espresso-Zubereiter zeichnet sich durch ein kantenloses, modernes Design aus, ist aber dennoch schlicht und schön anzusehen.
Der Espresso schmeckt auch noch nach jahrelangem Gebrauch gut.
Durch seine Verarbeitung ist er unempfindlich, robust und nutzt sich kaum ab. Das Material macht ihn für alle Herdarten verwendbar und spülmaschinenfest.
Der Kocher ist für Wenigtrinker gut geeignet, da sich die Kaffeemenge zwischen einer und vier Tassen variieren lässt.
Espressokocher elektrisch Cloer 5928
Er zeichnet sich durch ein modernes, glattes Design aus, ist spülmaschinenfest und besitzt zwei Siebe für verschiedene Kaffeemengen.
Dadurch ist er sowohl für Wenig- als auch Vieltrinker geeignet. Da er sich nach dem Kochen selbstständig abschaltet, ist er bedeutend Energiesparsamer als andere Modelle.
Er kostet in der Regel je nach Modell zwischen ca. 18 – 60 Euro. Elektrische Espressomaschinen sind erheblich teurer als die herkömmlichen Espressokocher, doch ihr großer Vorteil gegenüber den klassischen Wasserkochern ist die Stromersparnis: es geht kaum Hitze beim Kochen verloren und sie verbrauchen dadurch weniger Energie.
Aluminium oder Edelstahl Espressokocher
Immer wieder entstehen Diskussionen über die Gesundsheitsgefährdung durch Aluminiumkocher und über Ablagerungen des Metalls im Kaffee. Nach einiger Zeit bekommt das Wasser häufig einen metallischen Beigeschmack. Zudem ist Aluminium nicht für Herde mit Induktion konzipiert und läuft außerdem in der Spülmaschine schwarz an.
Deshalb bestehen die meisten Kocher bis auf wenige Ausnahmen heutzutage aus Edelstahl. Ein robustes Material, das sich für alle Herde und Spülmaschinen eignet und auch nach Jahren den Geschmack des Wassers nicht verdirbt.
Weiteres Zubehör
Wie bei fast allem gibt es auch hier einige Spielereien, die manchmal vielleicht nicht nötig, aber dafür schön sind. Neben den einfach austauschbaren Ersatzteilen bietet jeder Hersteller zusätzliches Zubehör an.
Für Genießer finden sich hier der bereits erwähnte Crémator und Milchaufschäumer, ds Milchkännchen, die Tassensets sowie Espressogeschirr und vieles mehr.
Fazit
Für jeden Kaffeetrinker ist so eine praktische kleine „Kaffeemaschine“, ganz egal ob elektrisch oder nicht, kaum noch aus der Küche wegzudenken. Die italienische Lebensart und damit auch der klassische Espressokocher hat sich längst in den deutschen Haushalten etabliert. Und selbst, wenn man selten mal einen Kaffee trinkt, so assoziieren sich diese Espressokocher immer ein Stück weit mit Urlaub – und bleiben dabei zeitlos schön.